Mittwoch

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Manchmal wundere ich mich sehr darüber, wie schnell man sich während der Pubertät verändert. Vor drei Wochen ist man ausgerastet, weil man mit einer bestimmten Person einer ach-so-tollen Gruppe gerade mal ein Wort gewechselt hat und nun lacht man nur noch darüber und findet es völlig absurd. Ich warte auf den Moment, an dem ich standfest werde. Ich warte darauf, dass sich mein Charakter endlich festlegt und ich mich in bestimmten Sachen nicht mehr total kindisch benehme. Meiner Meinung nach bin ich eigentlich schon ziemlich reif, aber es gibt immer noch Punkte, bei denen man spürt, wie alt ich wirklich bin. Alle wollen wir immer so erwachsen sein, fühlen uns erwachsen, doch gibt es dann diese einzelnen Momente, die wir meist nicht bemerken, an denen wir unzuverlässig sind und wir es dann als „verpeilt“ erklären. Die Dinge, die wir verbocken, wollen wir einfach nicht wahrhaben. Und bei diesen Dingen sind wir auf einmal wieder verpeilt oder wir haben es natürlich völlig vergessen. Aber so sind wir. Und so werden wir es auch noch eine ganze Weile bleiben. Neulich war ich mit unserer Klassenstufe für eine Woche im Skilandschulheim. Es gab drei ausgebildete Skilehrer, es waren Studenten, Mitte 20. Ich beobachtete immer das Verhalten von ihnen, wie sie sich über unseres austauschten. Sie machten sich teilweise regelrecht über uns lustig, weil sie genau wissen, wieviel Lebenserfahrung wir alle noch sammeln müssen, um zu wissen, was es bedeutet, Verantwortung zu übernehmen. Ich sah sie oft nur schmunzeln, wenn sich einige meiner Mitschüler um den besten Platz im Bus stritten. Und genau dann wurde ich nachdenklich, weil ich es genau nachvollziehen kann.

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